Verzeichnis
der Lehrer zu Niederdresselndorf
Der erste Schuldiener zu Niederdresselndorf, der im Taufbuch
1588 erwähnt wird, ist nicht namentlich aufgeführt worden.
Derselbe erhält den Auftrag, die Taufzeugen zu einem unehelichen
Kind zu bitten. Vermutlich ist es derselbe, welcher 1597 als Gevatter
genannt wird, nämlich
1. Johannes Phoenius (1588-1598)
zieht an die Schule zu Holzhausen.
2. Johannes Meißwinkel (1599-1611)
ist 1608 am 8. Januar als Pate genannt.
3. Johannes Weber (1611-1628)
Wird in den Gerichtsprotokollen 1611 genannt, ist später
Schuldiener zu Niederscheld bei Dillenburg.
4. Johannes Textor (1628-1649)
wird 1650 gewesener Schuldiener genannt. Seine Witwe
stirbt 1672 am 10. Februar. Sein Sohn Simon ehelicht 1650 Catharine,
geb. Junker, von Holzhausen.
5. Hans Friedrich Fuchs (1649-1668)
Sohn des Stadtschreibers Friedrich Fuchs aus der Bergstadt
Geier, Sachsen, ehelicht am 26. Februar 1655 Gela, des Johann
Henrich Reichmanns Tochter zu Niederdresselndorf. Er starb am 24. August
1668 an der roten Ruh,
die damals
im Hickengrund grassierte, und hinterließ seine
Witwe und 2 Söhne und 2 Töchter.
6. Simon Waldschmidt (1700-1714)
Seine Ehefrau Dorothea, geb. Ebbinghausen, gebar ihm
hier am 16. März 1701 einen Sohn, Johann Philipp Christian. Sie
starb am 8. April 1712. Er war später Schuldiener zu Hirzenhain
und starb dort am 24. Februar 1745, 69 Jahre alt.
7. Christoph Beudel (1714-1728)
von Flammersbach gebürtig, wurde 1704 Schuldiener
zu Burbach. 1706 zu Wahlbach, hielt sich 1713 zu Dillenburg auf, kam
1714 nach Dresselndorf und starb hier am 12. Januar 1728; seine Witwe
starb 8 Tage später.
8. Johann Jost Erckel (1728-1739)
von Manderbach stand dann bis 1748 als Lehrer zu Manderbach.
9. Johann Christian Stroemann (1740-1782)
geboren zu Niederdresselndorf am 9. Oktober 1716, wo
sein Vater Johannes Landmann war; ehelichte 1746 Anna Elisabeth, geb.
Hennerich. Er starb am 3. Mai 1782, alt 65 Jahre 7 Monate weniger 7
Tage. Pfarrer Dilthey bemerkt: "Gott schenke
der unwissenden und verwilderten Jugend einen rechtschaffenen, tugendhaften
und exemplarischen Mann zu ihrem künftigen Präceptor."
10. Johann Georg Klappert (1782-1818)
geboren am 14. Oktober 1742 zu Holzhausen, wurde zum
Lehrer vorgebildet 2 Jahre von Jost Henr. Wendel zu Holzhausen, 1 1/2
Jahre von Präceptor Krone in Siegen, examiert 1765 von Inspektor
Grimm und 1770 vom Oberkonsistorialrat Arnold. Seine erste Anstellung
erhielt er im Neuwied`schen, 1762 zu Gilsbach, 1764 zu Wilgersdorf,
wo er 1770 am 8. März Anna Demuth, geb. Müller, heiratete.
1782 im Oktober kam er als Präceptor nach Niederdresselndorf. Pfarrer
Jüngst berichtet über ihn: "Er ist für sein
Alter ungewöhnlich lernbegierig, sehr fleißig und pünktlich
in seinem Amte, führt einen unbescholtenen Lebenswandel und ist überhaupt
ein Schulmeister, mit dem man wohl zufrieden sein kann". Präceptor
Klappert wurde auf sein Ansuchen 1818 mit jährlich 20 Mesten Korn
und 18 fl. barem Gehalt pensioniert. Er zog dann später nach Holzhausen,
wo er am 26. April 1824 im Alter von 81 Jahren 6 Monaten 12 Tagen gestorben
ist.
11. Franz Claas (1818-1819)
von Unnau, Kirchspiel Marienberg, wurde am 11. November
1818 eingeführt, zog am 23. Mai 1819 als Lehrer nach Hestenberg.
12. Johann Daniel Schneider (1819-1869)
geboren am 15. August 1793 zu Friedewald, auf das Schulamt
vorbereitet durch den Präceptor Overkott und den Pfarrer Altgelt
zu Daaden, geprüft von der Schulkommission zu Koblenz, angestellt
zuerst Martini 1809 zu Tiersbach, Kirchspiel Mehren (mit 8 fl. und
Reihenumgang), ging 1810 an die Schule zu Mauden, 1813 nach Weitenfeld,
1817 nach Derschen, wo er 1819 an die Schule zu Niederdresselndorf
kam und hier zugleich das Organisten- und Küsteramt übernahm.
Er wurde am 29. Juni eingeführt. Lehrer
Schneider feierte 1859 sein 50-jähriges Jubiläum
und wurde 1868 pensioniert. Er starb am 23. November 1869 zu Siegen bei seinem
Schwiegersohn Rostiz.
13. Johann Henrich Debus (1868-1870)
geboren 1843 am 27. April zu Fellerdilln, wo sein Vater
Heinrich Debus I Landmann war. Auf das Seminar vorbereitet wurde er
durch die Lehrer Siebel und Keiper zu Steinbach, war von 1850 an drei
Jahre lang Zögling des Seminars zu Idstein, war Lehrvikar zu Löhnfeld
1 1/2 Jahre, dann zu Niedermorsbach, Amt Hachenburg, 2 1/6 Jahre, kam
am 1. Juni 1866 als Lehrer nach Bergebersbach, wo er am 4. Juni durch
den Pfarrer Bender eingeführt wurde; 1868 erhielt er den Beruf
als Lehrer, Organist und Küster nach Niederdresselndorf, wohin
er am 1. Juni übersiedelte und am 12. Juli 1868 durch den Pfarrer
Kötter eingeführt wurde. Er zog Ende Januar 1871 als
Lehrer an einer Knabenschule nach Remscheid.
14. Ludwig Dapperich (1871-?)
von Niederdresselndorf. Seine Eltern waren Ludwig Dapperich
und Catharine, geb. Demmer. Er ist geboren am 18. Februar 1845, absolvierte
zu Petershagen von 1861 an den dreijährigen Seminarkursus, auf
welchen er durch die Lehrer Dahlhoff, Rostiz und Ortmann vorbereitet
worden war, machte Anfang Juli 1864 sein Abiturientenexamen, erhielt
am 20. November 1867 die Lehrerstelle zu Elsoff im Wittgenstein`schen
und am 15. Mai 1871 die Lehrer- und Organistenstelle zu Niederdresselndorf.
Als Aspirant war er von 1864 bis 1867 Verwalter der Schule zu Anzhausen.
Quellen:
- Dahlhoff - Geschichte der Grafschaft Sayn
- Schulchronik von Niederdresselndorf
- Kirchenbücher der evgl. KiGem. N`dresselndorf |