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"1914 - 1918"
Aus dem Kirchspiel Niederdresselndorf
starben den "Heldentod für`s Vaterland"

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Die Ereignisse, die wohl am tiefsten und bewegtesten in die friedlichen, ländlichen Verhältnisse des Hickengrundes eingegriffen haben, waren die beiden großen Weltkriege. Pfarrer Kötter (1905-1927) schreibt zum Ausbruch des 1. Weltkrieges in der Chronik der Kirchengemeinde Niederdresselndorf:

(Auszug) ,,Am 2. August 1914 dem 1. Mobilmachungstage, gedachte die Gemeinde Niederdresselndorf ihr jährliches Missionsfest zu feiern. Am Abend des 1. August telegrafierte jedoch der Missionsprediger wegen des bevorstehenden Kriegsausbruches ab, und so mußte dann am anderen Morgen der Ortspfarrer die Kanzel besteigen, um der zahlreich versammelten tief erregten Gemeinde, die auch keine Missionspredigt erwartete, Gottesworte, Lebensworte, Trostworte zuzurufen, die dem furchtbaren Ernst der Lage entsprachen in die wir ohne unsere Schuld und Zutun so plötzlich geraten, und die für die schwere Not und Sorge paßten die so gewaltig und riesengroß an die Pforten unseres Vaterlandes pochten. Gewählt wurde der Text Matthäus 6, 25-33 die Worte von der hl. Sorglosigkeit und der Gemeinde zugerufen: ,,Sorget nicht, denn es ist für uns nichtig und überflüssig und Gottes Sache!" Mit tiefer Ergriffenheit sang die Gemeinde das Eingangslied ,,Ein feste Burg ist unser Gott" und das Predigtlied ,,Sorge Herr für deine Kinder" und folgte aufmerksam und andächtig den ernsten Ausführungen und Darlegungen des Textes. Nachmittags um 5.00 Uhr war Abendmahlsfeier für die ausziehenden Krieger und deren Angehörige, woran sich 60 Jünglinge und Männer und 38 Frauen und Mütter beteiligten. Text: Matth. 11,28 Abends fand dann noch eine Kriegstrauung statt.

Am Dienstag, dem 4. August, abends 20.30 Uhr traf vom Amt zu Burbach hier die telegrafische Aufforderung ein, daß am Mittwoch, dem 5. August ein allgemeiner Kriegs-Buß- und Bettag abgehalten werden sollte. Am selben Abend wurde dies noch auf den 4 Dörfern als ein Befehl des Kaisers durch die Schelle bekannt gemacht und fast alle kamen - selbst manche von den außerkirchlichen Gruppen. Zum Brechen war am Mittwoch morgen die Kirche gefüllt, selbst die Gänge, Treppen, Flure auch vor den offenen Kirchentüren standen die Leute. Wohl noch ergriffener und bewegter war die Menge als am Sonntage da in den Morgenstunden bekanntgeworden, daß auch England uns den Krieg erklärt. Wiederum wurde die Gemeinde auf Grund von 1. Petrus 5, 5-7 zur Demut und Buße wie Sorglosigkeit und Gottvertrauen ermahnt, nachdem wir mit bewegter Seele das Bußlied ,,Aus tiefster Not schrei ich zu dir" und mit getrostem Herzen ,,Ist Gott für mich, so trete" gesungen hatten. An der sich anschließenden Abendmahlsfeier mit dem Text, Matth. 24, 24-42 beteiligten sich 40 Männer und 50 Frauen."